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Wech sind se

Skipper alleine auf der MARLIN

Ein letztes Foto von meinen Helden. Meine CREW 31, wie ich sie lieblich genannt habe. Ungewöhnlich lange hat dann doch die Umarmung gedauert. Mensch, was sind sie mir ans Herz gewaschen. Klar hatte ich Pipi in den Augen als sie nun dann doch einfach gegangen sind. Sechzig Fuß hin und her. Es war eine echt tolle Zeit. Unforgettable. Dieses Wort fasst die letzten 12 Tage einfach zusammen. Mit jeder Crew wird es besser. Mensch, wo soll das noch hinführen.

Jan fehlt, der ist schon um vier Uhr morgens zum Airport gefahren, ich habe ihn noch zur Pforte des Yachtclubs gebracht. Er kommt Anfang September nach Stockholm und segelt dann die MARLIN zurück nach Stockholm. Dort ist übrigens nur noch ein letzter Platz frei. Hehe. Dann mal schnell buchen. Ich werde dann wahrscheinlich nicht dabei sein und in Flensburg das neue MARLIN Office eröffnen. Hört sich spannend an und ist es auch. Mehr dazu später.

Zischendurch whatsappt Nathalie das in meinen genmolekularen Untersuchungen keine mutierten Zellen zu finden sind. Upps. So ein Nachricht ganz am Rande ist ja nun mal echt der Renner. Schon wieder Pipi in den Augen. Wo soll das nur hinführen? Ich darf noch ein paar Jahre weiterleben und weiterbloggen. Ich habe einen dicken Kopf heute morgen, wen wundert es. Um 13 Uhr setze ich mich in das nächste Taxi und fahre zu Alexy, dem Customschef in Kronsthadt. Hatte ich ja hoch und heilig versprochen und es wäre nicht gut, wenn ich das jetzt nicht halten würde. Dort angekommen taucht eine russische Übersetzerin auf, die mich über meine Rechte aufklärt. Und jetzt wir es spannend. Der russische Staat verklagt mich wegen 30 Liter Weins, die ich unrechtens in diese große Land eingeführt habe. Vergehen Nummer zwei ist, dass ich das Schmuggelgut nicht angemeldet habe. Dann kommen 60 Seiten, ja genau: mindesten 60 Seiten Dokumentation. Jede Flasche ist aufgeführt, fotografiert und gegoogelt. Vor Alexy liegt ein dicker Stapel Papier. Natürlich alles auf Kyrillisch. Ich darf mindestens 40 Mal unterschreiben. Nein, keine Vordrucke, sondern Alexy hat wirklich zwei Tage an der Dokumentation gearbeitet. Die Übersetzerin erklärt mir alles was ich unterschreiben muss. „Wenn die jetzt gleich die Handschellen rausholen und mich abführen und in den Knast stecken, ich hätte mich ernsthaft nicht gewundert.“ Doch Alexy lächelt. Wir haben uns ja inzwischen schon fast lieb gewonnen. Er tut mir echt leid. Nicht wegen meinem Delikt, sondern wegen der ganzen Arbeit, die er zu erledigen hat wegen 30 Liter Weins. Ich entschuldige mich tief beeindruckt. Muss das alles sein? Nur wegen dem Gesetz. Wäre doch viel einfacher gewesen, wenn wir den ganzen Wein einfach zusammen getrunken hätten.

Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt mit dem russischen Gesetzt in Konflikt geraten bin und ein Richter die Sache zu entscheiden hat. Ich werde verurteilt werden mit einer Geldstrafe von 1.000 Rubel, die ich aber zahlen kann, wenn ich dann den Brief aus Russland in Flensburg bekomme. Nun ja. Jeder muss ja nun auch eine wichtige Aufgabe in seinem Leben haben.

Da sitze ich nun im Pilothaus und bin ganz allein mit mir selbst und meinem Schiff. Etwas stolz bin ich schon, die MARLIN bis nach St. Petersburg bekommen zu haben. Einmal die Baltic See ersegelt. Morgen werde ich in die Stadt fahren und meine ersten Eindrücke gewinnen. Ich bin neugierig und gespannt. Skippersday. Der Freitag nach der letzten Crew ist heilig. Samstag heißt es dann wieder Wäsche waschen, Betten beziehen und die neue Crew aufnehmen. Eine ganz besondere Crew: Meine eigene Familie. Zumindest ein Teil davon. Nathalie, Maya und Lena kommen angeflogen. Mensch. Ich freu mich.


Du willst auch mal mit? www.marlin-expeditions.com


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  • 22:41:00
  • 10.08.2017
  • 59°59.1045'N, 30°09.8191’E
  • -°/ -kn
  • St. Petersburg
  • Helsinki
  • 20°C
  • 5kn/W
  • 0m

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