Ich friere mir den Arsch ab

Ob man mit 48 Jahren noch zum Campen mit vier Leuten in einem kleinen Zelt geeignet ist, dass wage ich nach der letzten Nacht zu bezweifeln. Meine neue Luftmatrazte hatte ein kleines Loch und um vier lag ich mit meinem eh von Bandscheibenvorfällen gepeinigten Rücken auf dem Steinboden. Wir sind im wunderschönen Piscu Elqui angekommen. Tagsüber: Blauer Himmel, Sonne und Temperaturen, 28 Grad, so dass ich mit den Kindern und der besagten Luftmatratze im Gebirgsbach auf 1.200 Meter rumplantsche. Den Abend läuten wir dann mit einem Lagerfeuer ein, weil es empfindlich kalt wird. Um drei Uhr wache ich auf, weil mein Schlafsack trotz zwei Lagen bester HH Unterwäsche nicht gegen die deutlichen Minus Temperaturen ankommt. Na ja, der ist ja auch schon zwanzig Jahre alt. Nathalie und die Kinder haben neue und die frieren nicht so. Ansonsten ist es aber wunderschön hier. Nen bisschen wie Gomera.

Erst hatte ich ja überlegt ne LunaWLANnet und ne Kurzwellenpeitsche am Heck des Toyotas anzuschrauben, aber das hab ich dann doch sein lassen. Wir sind wirklich viel zu sehr mit Reisen, Schule und Arbeiten beschäftigt, als dass ich jetzt auch noch mit Sailmail, so wie auf’m Boot morgens meine e-mails abrufe. Die chilenische Telefongesellschaft ENTEL hat echt in jedem Kaff nen Mobilfunkknoten eingerichtet und ich hab noch keinen getroffen, der nicht G3 kann. Und so bietet sich immer zwischendurch die Möglichkeit seine Mails abzurufen. Da mein Lunatronic Business wie gewohnt weiter laufen muss, ist das auch gut so. Mein Büro ist jetzt auf dem Beifahrersitz, das kleine E173 Huawei Modem hängt an einem kleinen Verlängerungskabel über dem Rückspiegel. Auf der Autobahn haben wir fast durchgehend DSL Internetgeschwindigkeit. Schöne neue Welt.